Opferhelfer des Weißen Rings zu Besuch bei der KERH

Opferhelfer des Weißen Rings zu Besuch bei der KERH

Mitglieder erfahren Informationen über Telefonbetrug

Am 10. April 2025 begrüßte der Vorsitzende der Kameradschaft Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene (KERH) Kreis Ahrweiler, Fregattenkapitän (FK) a.D. Ulf Neelsen neben den erschienenen Mitgliedern auch Oberst a.D. Wolfram Knabe im Hotel Zum Stern am Ahrweiler Markt. Knabe hatte sich, selbst auch Mitglied in der KERH, angeboten Informationen zum Thema Betrug am/übers Telefon zu geben und auch Möglichkeiten aufzuzeigen, diesen Betrügereien nicht zum Opfer zu fallen. Zu Beginn seines Vortrages erläuterte er, dass er sich nach seiner Pensionierung zum Opferbetreuer beim WEISSEN RING ausbilden ließ, um Menschen, die einer Straftat zum Opfer gefallen sind zu helfen und andere davor zu warnen. Über die Tätigkeit beim WEISSEN RING qualifizierte er sich auch zum Sicherheitsberater für Senioren der Stadt Bad Neuenahr – Ahrweiler. Um dieser weiteren Aufgabe gerecht zu werden, wurde er bei der Polizei in Koblenz ausgebildet und nimmt auch an jährlichen Fortbildungsmaßnahmen teil. An diesem Abend erklärte er unter anderem, wie jeder in die Gefahr kommen kann auf den „Enkeltrick“ hereinzufallen. Besonders verwies er dabei auf die Stresssituation der Angerufenen, die durch die Betrüger*Innen professionell während des Telefonates aufgebaut werde. Er riet jedem, der in eine solche Situation gerate, zur Kontaktaufnahme mit seinen Familienangehörigen, unter der persönlich bekannten Rufnummer. Dadurch würde in den meisten Fällen der Betrug sofort erkannt und weiterer Schaden abgewendet. Er wies auch darauf hin, dass die angezeigte Nummer des Anrufers falsch /“gespooft“ sein kann. Auch bei sogenannten „Schockanrufen“, stufte er die Gefahr, darauf hereinzufallen, als sehr groß ein. Die Personen, die solche Anrufe durchführten verfügten über eine ausgeklüngelte Gesprächsführung. Auch Anrufe von der angeblichen Polizei, in denen den Angerufenen suggeriert werde, dass man über geplante Einbrüche Kenntnis erhalten habe, seien häufig erfolgreich. Bei diesen Telefonaten würden den Angerufenen angeboten, Wertgegenstände und/oder Geld, sicher in Verwahrung zu nehmen und diese durch einen angeblichen Polizisten abholen zu lassen. Des Weiteren verwies er darauf, dass die Betrüger unglaublich erfindungsreich seien. Manche versuchen einem einfach die Aussage „Ja“ abzuringen, um damit in einem später angefertigten angeblichen Mitschnitt des Telefonats die Zustimmung zu einem teuren Kaufvertrag vorzutäuschen. Wiederum andere drängen die Angerufenen eine bestimmte Ziffer auf Ihrem Telefon zu drücken, sobald dies dann geschehe, würde eine Anrufweiterleitung zu einer teuren Telefonhotline gestartet, dort würde man dann in freundliche Gespräche verwickelt um den Anruf solange wie möglich aufrecht zu halten. Diese Kosten würden dann erst zum Abrechnungszeitraum des Telefonvertrages sichtbar und dann sei es meistens zu spät um das Geld zurückzubuchen. In diesem Falle sei es z.B. sinnvoll, bei seinem Telefonanbieter eine sogenannte Drittanbietersperre einzurichten. Nach seinem Vortrag dankte Ulf Neelsen Wolfram Knabe für die empfohlenen Reaktionen um solchen Betrügereien nicht zu verfallen, besonderes die an den Beispielen dargestellten Gefahren verdeutlichten, wie schnell man zu einem Betrugsopfer werden könne, so U. Neelsen. Als Dank für seinen Vortrag übergab er W. Knabe einen Ahrtaler Rotwein mit einem besonderen Etikett der KERH.

Bildunterschrift:
FK a.D. Ulf Neelsen (rechts) dankte O a.D. Knabe für seinen Vortrag und überreichte ein Weinpräsent
Foto: Jürgen Schumacher